Schloss verfällt immer mehr
Denkmalschutz hat keine Handhabe / Investorensuche blieb bislang erfolglos
Eigentlich sollte das Schloss ausgezeichnet werden - als schützenswertes Kulturgut im Sinne der Hager Konvention. Dieser völkerrechtliche Vertrag hat zum Ziel, ausgewählte Kulturgüter im Fall eines Krieges vor Zerstörung zu schützen. Der Limburger Dom oder die Schlosskirche in Weilburg gehören in die Reihe dieser Kulturgüter. Und auch die Burg Runkel ist im vergangenen Jahr mit einer entsprechenden Plakette und Urkunde ausgezeichnet worden. Doch der Schlossherr Luigi Carlo De Micco, der im Ausland lebt, scheint an der Auszeichnung kein Interesse zu haben. Eine entsprechende Anfrage der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Limburg-Weilburg blieb unbeantwortet. Auch auf eine Anfrage des TAGEBLATT reagierte De Micco nicht.
2001 haben Denkmalschützer das Schloss zum letzten Mal betreten können
Ein weiteres Schreiben der Denkmalschützer vom Sommer vergangenen Jahres blieb ebenfalls unbeantwortet. Darin wurde der Schlossherr an seine Instandhaltungspflicht erinnert. Denn der Eigentümer eines Denkmals ist zu dessen Erhalt verpflichtet. Das schreibt das hessische Denkmalschutzgesetz vor. Luigi Carlo De Micco darf das er Schloss also keineswegs verfallen lassen. Soweit zur Theorie. In der Praxis sind dem Denkmalschutz die Hände gebunden. "Wir haben kein Instrumentarium an der Hand, mit dem wir tätig werden könnten. Wir können zum Beispiel nicht enteignen", sagt der Erste Kreisbeigeordnete Helmut Jung (SPD), in dessen Zuständigkeit der Denkmalschutz fällt. Auch die Bauaufsicht des Kreises kann nicht tätig werden - denn sollte ein Gebäudeteil des Schlosses einstürzen, wären Straßen oder Nachbargebäude nicht gefährdet.
So bleibt den Behörden des Kreises nur übrig, den Schlossherren regelmäßig an seine Pflichten als Eigentümer zu erinnern. "Natürlich blutet einem da das Herz", sagt Denkmalschützer Manfred Weber. Der Mitarbeiter der Unteren Denkmalschutzbehörde hat das Schloss im Jahr 2001 zum letzten Mal von Innen gesehen. Über den jetzigen baulichen Zustand könne er nur Vermutungen anstellen. "Der Zustand ist sicher nicht Besorgnis erregend. Eine Einsturzgefahr besteht vermutlich nicht. Wichtig ist, dass das Dach dicht ist", sagt Weber. Ob das der Fall sei, wisse er indes nicht.
Bevor das er Schloss über viele Jahre leer stand, wurde es bis Mitte der 90er Jahre als Wohnheim für Asylbewerber genutzt. Damals befand es sich noch im Eigentum des Landeswohlfahrtsverbands. Für die Nutzung als Wohnheim seien unter anderem Nasszellen und Fluchttreppen eingebaut worden, sagt Weber. "Durch diese Baumaßnahmen und die Nutzung als Wohnheim ist das Gebäude sehr in Mitleidenschaft gezogen worden. In diesem Zustand war es eigentlich nicht weiter nutzbar", so der Denkmalschützer. Sprich: Wer immer das Schloss mit neuem Leben füllen möchte, müsste erstmal investieren. Wie viel, kann derzeit keiner sagen. "Eine Sanierung wäre sicherlich ein Millionenaufwand", schätzt Jung.
Der Schlosseigentümer hat kein Interesse an einer weiteren Nutzung und möchte das Gemäuer gerne verkaufen, wie er zuletzt Ende 2009 in einem Interview mit dem TAGEBLATT betonte. Auch er konnte damals keine näheren Angaben über die Kosten einer Sanierung machen. Dies hänge im Wesentlichen auch davon ab, wie das Objekt genutzt werden solle.
Der Ortsbeirat hatte zuletzt große Hoffnungen, als der Golfclub Hadamar Interesse zeigte, sich am Schloss anzusiedeln. "Die leerstehende ehemalige Schule am Schloss sollte als Vereinshaus umgebaut werden. Ein Investor sollte sich dem alten Schlossgebäude annehmen und es als Hotel und Restaurant betreiben", schildert Ortsvorsteher Bernd Polomski (Bürgerliste). Die Pläne des inzwischen aufgelösten Golfclubs Hadamar scheiterten letztlich, weil sich der Verein für den Ankauf von 65 Hektar Land für den Golfplatz nicht mit den Grundstückseigentümern einigen konnte. Polomski berichtet, dass er in der Vergangenheit mehrere mögliche Investoren angeschrieben hat - bisher ohne Erfolg. "Das Thema Schloss ist für den Ortsbeirat nicht abgehandelt. Wir wollen uns nicht damit abfinden zuzusehen, wie das Schloss zusehends verfällt."
Der Kreis hat in seinem jüngsten Schreiben an den Schlossherren vom vergangenen Sommer darauf hingewiesen, dass das Gebäude an Wert verliert, sollte es nicht angemessen unterhalten werden. Reaktion: Keine.
Ein weiteres Schreiben der Denkmalschützer vom Sommer vergangenen Jahres blieb ebenfalls unbeantwortet. Darin wurde der Schlossherr an seine Instandhaltungspflicht erinnert. Denn der Eigentümer eines Denkmals ist zu dessen Erhalt verpflichtet. Das schreibt das hessische Denkmalschutzgesetz vor. Luigi Carlo De Micco darf das er Schloss also keineswegs verfallen lassen. Soweit zur Theorie. In der Praxis sind dem Denkmalschutz die Hände gebunden. "Wir haben kein Instrumentarium an der Hand, mit dem wir tätig werden könnten. Wir können zum Beispiel nicht enteignen", sagt der Erste Kreisbeigeordnete Helmut Jung (SPD), in dessen Zuständigkeit der Denkmalschutz fällt. Auch die Bauaufsicht des Kreises kann nicht tätig werden - denn sollte ein Gebäudeteil des Schlosses einstürzen, wären Straßen oder Nachbargebäude nicht gefährdet.
So bleibt den Behörden des Kreises nur übrig, den Schlossherren regelmäßig an seine Pflichten als Eigentümer zu erinnern. "Natürlich blutet einem da das Herz", sagt Denkmalschützer Manfred Weber. Der Mitarbeiter der Unteren Denkmalschutzbehörde hat das Schloss im Jahr 2001 zum letzten Mal von Innen gesehen. Über den jetzigen baulichen Zustand könne er nur Vermutungen anstellen. "Der Zustand ist sicher nicht Besorgnis erregend. Eine Einsturzgefahr besteht vermutlich nicht. Wichtig ist, dass das Dach dicht ist", sagt Weber. Ob das der Fall sei, wisse er indes nicht.
Bevor das er Schloss über viele Jahre leer stand, wurde es bis Mitte der 90er Jahre als Wohnheim für Asylbewerber genutzt. Damals befand es sich noch im Eigentum des Landeswohlfahrtsverbands. Für die Nutzung als Wohnheim seien unter anderem Nasszellen und Fluchttreppen eingebaut worden, sagt Weber. "Durch diese Baumaßnahmen und die Nutzung als Wohnheim ist das Gebäude sehr in Mitleidenschaft gezogen worden. In diesem Zustand war es eigentlich nicht weiter nutzbar", so der Denkmalschützer. Sprich: Wer immer das Schloss mit neuem Leben füllen möchte, müsste erstmal investieren. Wie viel, kann derzeit keiner sagen. "Eine Sanierung wäre sicherlich ein Millionenaufwand", schätzt Jung.
Der Schlosseigentümer hat kein Interesse an einer weiteren Nutzung und möchte das Gemäuer gerne verkaufen, wie er zuletzt Ende 2009 in einem Interview mit dem TAGEBLATT betonte. Auch er konnte damals keine näheren Angaben über die Kosten einer Sanierung machen. Dies hänge im Wesentlichen auch davon ab, wie das Objekt genutzt werden solle.
Der Ortsbeirat hatte zuletzt große Hoffnungen, als der Golfclub Hadamar Interesse zeigte, sich am Schloss anzusiedeln. "Die leerstehende ehemalige Schule am Schloss sollte als Vereinshaus umgebaut werden. Ein Investor sollte sich dem alten Schlossgebäude annehmen und es als Hotel und Restaurant betreiben", schildert Ortsvorsteher Bernd Polomski (Bürgerliste). Die Pläne des inzwischen aufgelösten Golfclubs Hadamar scheiterten letztlich, weil sich der Verein für den Ankauf von 65 Hektar Land für den Golfplatz nicht mit den Grundstückseigentümern einigen konnte. Polomski berichtet, dass er in der Vergangenheit mehrere mögliche Investoren angeschrieben hat - bisher ohne Erfolg. "Das Thema Schloss ist für den Ortsbeirat nicht abgehandelt. Wir wollen uns nicht damit abfinden zuzusehen, wie das Schloss zusehends verfällt."
Der Kreis hat in seinem jüngsten Schreiben an den Schlossherren vom vergangenen Sommer darauf hingewiesen, dass das Gebäude an Wert verliert, sollte es nicht angemessen unterhalten werden. Reaktion: Keine.
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Copyright © mittelhessen.de 2011
Dokument erstellt am 03.02.2011 um 19:23:17 Uhr
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