Gut anderthalb Jahre nach der Zwangsversteigerung hat das er Wahrzeichen damit erneut einen neuen Besitzer gefunden. Dieser hat ganz konkrete Pläne, was mit dem leerstehenden historischen Gebäude geschehen soll. Denn die ganze Familie Mohri soll dort nach einer umfangreichen Sanierung unter einem Dach wohnen.

"Es wird ein reiner Familiensitz werden. Eine gewerbliche Nutzung kommt nicht infrage", sagte Christian Mohri dieser Zeitung. Gekauft hat er das Schloss von dem Bad Vilbeler Bruno Otto Kling, der am 18. Juni 2012 bei einer Zwangsversteigerung des Limburger Amtsgerichts dafür 251 000 Euro auf den Tisch gelegt hatte. Schon damals hatte Christian Mohri Interesse an dem stark baufälligen Gebäude gezeigt, war aber beim Bieten irgendwann ausgestiegen.

Das Interesse blieb ebenso wie der Kontakt zu Kling, der bereits einige renovierungsbedürftige Objekte gekauft hat. Unter anderem sorgte der Mitbegründer der Immobilienvermittlung Kling und des Bauunternehmens Domotec - beide mit Sitz in Karben - mit der Restaurierung des Lersnerschen Schlosses in Nieder-Erlenbach (Frankfurt) für Aufsehen. In der einstigen Ruine entstanden Luxuswohnungen. In Dehrn solltenLuxus-Wohnungen oder Luxus-Büros entstehen. Nach dem Kauf passierte allerdings nichts.

Stattdessen kursierten immer mal wieder Gerüchte zum erneuten Verkauf des Schlosses, die sich jetzt bewahrheitet haben.

"Herr Kling wusste, dass ich immer noch Interesse habe. Seit der Versteigerung hatten wir regelmäßig Kontakt", erklärte Christian Mohri. Es habe sich gezeigt, dass Kling sich aus Zeitgründen derzeit nicht um eine Sanierung kümmern könne, deshalb habe er sich für den Verkauf entschieden.

Auf 1200 Quadratmetern sollen vier Wohnungen entstehen

Zur Höhe des Kaufpreises wollte sich der Limburger Immobilienmakler nicht äußern. Nur zu gut weiß er, dass die Instandsetzung des Schlosses einiges kosten wird. "Ich kenne den Zustand des Gebäudes", sagte der 29-Jährige.

Geplant ist, dass auf einer Gesamtwohnfläche von 1200 Quadratmetern vier Wohnungen entstehen. Mit ersten Arbeiten ist schon begonnen worden. "Wir haben angefangen, sauber zu machen, und einige Büsche und Äste entfernt", berichtete Mohri. Wichtig sei auch, die Dächer bald abzudichten, damit kein Wasser mehr eindringe. Dann werde man sich nach und nach weiter vorarbeiten.

Ein bis zwei Jahre dürften ins Land gehen, bis der erste Flügel bezogen werden könne. "Danach werden wir uns dann um den nächsten Flügel kümmern", erläuterte der neue Besitzer.

Das Schloss kennt er seit Kinderzeiten, da seine Großeltern mütterlicherseits aus Dehrn stammen. "Außerdem hatte ich zu Schulzeiten einen Freund, der da oben gelebt hat und da sind wir oft am Schloss vorbeigelaufen", erinnert sich Christian Mohri. Das Gebäude habe er immer toll gefunden. Jetzt gehört es ihm.