3. Unter den Freiherrn von und zu Oppenweiler
Dieses Geschlecht der ehemals unmittelbaren Freiherren ist
urkundlich seit dem 13. Jahrhundert nachweisbar. Sein ursprünglicher
Besitz lag in Schwaben am Kocher. Durch Heiraten und Erbschaften
gelang es, diesen Besitz wesentlich zu vergrößern.
Im 17.
Jahrhundert kam hierzu der beachtliche Güterbesitz des
ausgestorbenen Geschlechts der Lerch von Dirmistein in der Pfalz und
in Hessen, und ein weiterer Zuwachs aus dem Hause
Löwenstein-Wertheim. Die weitaus größte Mitgift erbrachte jedoch die
Heirat der Charlotte von Greiffenclau. Aus dem Geschlecht der
Freiherren Stummfeder von und zu Oppenweiler standen Männer in
Dienste der Landesherren von Württemberg, Baden, Bayer, Sachsen,
Habsburg u.a. Im 19. Jahrhundert verließen einige Vertreter die
engere Heimat und zogen nach Wien und Mähren. Das Geschlecht erlosch
1901 im Mannesstamme mit dem k.&k. Generalmajor Karl Theodor in
Mähren.
Damit hatte die 700 jährige Geschichte der Familie
ein Ende gefunden. Die heute noch lebenden "von Sturmfeder" (ohne
den Freiherrentitel) haben mit dem erloschenen Geschlechte nichts
gemeinsam.
Nach dem Tode Karls am 21. Juli. 1800 wurde von
1803 - 1806 ein Verzeichnis der zur Kellerei des Schlosses
gehörenden Gefälle und eine Schätzung des Wertes der Kellerei
aufgestellt mit der Absicht, die Besitzungen an den Fürsten von
Nassau zu verkaufen.
1811 starb der Großherzoglich
Frankfurtische Geheimrat und Frey von Dern'sche Administrator,
Freiherr Friedrich Franz Karl von und zu Dalberg, in Aschaffenburg.
1812 erhoben die Freiherren Sturmfeder Ansprüche auf den
Nachlass der Freifrau Johanna von Greiffenclau geborene von Dern
und setzten sich in den folgenden Jahren mit dem Grafen Franz von Spaur und dem Freiherrn von Halberg auseinander.
1814
übernahm Ferdinands Sohn, Karl, Dehrner Verwaltung. Inzwischen waren
Verhandlungen angeknüpft worden, Güter und Gefälle der Kellerei
an Joseph von Camuzi zu verkaufen.
1817 bis 1818
führten die Kaufleute Jakob Busch und Joseph Trombetta aus Limburg
mit Freiherrn Ferdinand Sturmfeder einen Prozeß wegen
Vertragserfüllung (Forderung des Vorkaufsrechtes auf die Kellerei).
Das Schloß selbst ging an das Haus Trombetta in Limburg über.
1819 fand die Endabrechnung mit Herrn von Camuzi über den Verkauf
der Kellerei und dann die Verteilung des Kaufpreises an die
Beteiligten statt.