7.3
Zwangsversteigerung nach De Micco's Bankrott
Der 1. Versteigerungstermin vom 18.11.2011 wurde kurzfristig abgesagt.
Ein Neubeginn, oder die Fortsetzung einer unendlichen Geschichte?
Nachdem der Herr Schlossbesitzer, ein gewisser Dr. Luigi Carlo de Micco, seit 10 Jahren sein Schloss in vergammeln ließ und es auch versäumte, seine Steuern, Abgaben und Gebühren zu bezahlen (Gott sei Dank, sonst hätte es keine Handhabe gegeben, das Schloss nun endlich unter den Hammer zu bringen), wurde die Zwangsversteigerung des Schlosses nun endlich vorangetrieben.
So ist es eine große Hoffnung für viele, dass nun das Schloss mit einem zu verwirklichenden Konzept in eine bessere Zukunft geführt wird. Was aber kann man aus dem Schloss machen? Als Hotel ist es schlichtweg zu klein und Anbauten, Erweiterungen oder Aufstockungen sind vom Denkmalschutz untersagt. Nicht zuletzt aus deshalb, weil das Schloss unter dem besonderen Schutz der Haager Konvention steht! Zwar gibt es kein zu schützendes Inventar mehr (es wurde ja bereits alles geplündert!), aber die Gebäude sind besonders schützenswert. So steht Schloss neben dem Limburger Dom und dem Weilburger Schloss in einer Reihe. Der Nachteil, es kann nur so, wie es ist, Verwendung finden. Was aber kann man aus einem Gebäude dieser Größenordnung machen, wenn man weiterhin bedenkt, dass es teilweise eine Ruine ist und mindestens 5 Millionen Euro in den Erhalt zu investieren sind? Die Kosten im Zusammenhang mit der Größe, ergibt keine Rendite! Somit ist es nur etwas für Liebhaber, die das er Kulturdenkmal lieben und schützen wollen. Wären somit also die er gefragt, sich selbst ins Zeug zu legen, um ihr Schloss vor dem Verfall zu schützen und in eine neue Zukunft zu führen? Versteigert werden derzeit die Gebäude mit ca. 6.000m² Land (auch wenn in der Vorbeschreibung von 236.000m² Grund die Rede ist, insgesamt sind aber nur ca. 7 ha Land im Besitz des Herrn de Micco! Sollte die Aufteilung so bleiben, wie derzeit vom Amtsgericht vorgesehen, stünden die Mauern der Ostseite der Alten Burg, die Burgmauer, sowie das von Dungern'sche Schloss direkt auf der neuen Grenze! Für die Renovierung erforderliche Gerüste stünden dann schon auf dem Nachbargrundstück (wem immer das dann gehören wird). Es handelt sich also um das gesamte Gelände zwischen der Straße nach und den Mauern der Burg, bzw. des Schlosses. Die vor den Schloss befindlichen Parkplätze gehören auch nicht zum Schloss. Und wenn man ganz genau hinsieht, dann liegt sogar die Einfahrt und die ersten 10 Meter des Schlosshofes außerhalb!!! Also: Eine unmögliche Aufteilung! Der Betrag für das Schloss und dieses Landgefuzzel: 722.000 Euro. Weitere Grundstücke müssen separat ersteigert werden. So steht ein Stück Land mit ca. 1ha für ca. 10.000 Euro und ein weiteres Stück Land mit ca. 1 ha für ca. 70.000 Euro auf der Liste. Der Rest ist noch gar nicht taxiert!
Somit weiß heute noch niemand, was letztendlich alles unter den Hammer kommt und was nicht. Eine unmögliche Situation! Bedenkt man, dass de Micco vor 10 Jahren für alles "nur" rund 500.000 Euro (das waren damals 1 Million DM) bezahlt hat, so kann man errechnen, dass diese Zwangsversteigerung nur in die Hosen gehen kann. Wobei de Micco damals schon zu viel bezahlt hat! Hat doch der Landeswohlfahrtsverband Hessen das gesamte Gelände incl. der Ökonomiegebäude und die dahinterliegenden Flächen für nur 1.1 Millionen DM verkauft. Da hat die Fa. Egenolf einen guten Reibach gemacht! Aber zurück zur Frage, was kann man aus Schloß incl. der 6.000 m², wie es jetzt versteigert werden soll, machen? Als Hotel rechnet es sich nicht, da Erweiterungen nicht erlaubt sind. Ein Kulturzentrum würde gehen. Dafür müsste es aber die öffentliche Hand erwerben, da es mit nur 6.000m² über nicht genug Freiflächen für zusätzliche Aktionen verfügt. Ein Edel-Puff würde sich bei der Grundstücksgröße und den Räumlichkeiten evtl. rechnen - wurde aber bereits vom Magistrat der Stadt Runkel blockiert. "Das wolle man den Dehrnern nicht antun"!
Wie schreibt doch der Herr de Micco auf seiner Webseite großspurig:
De Micco & Friends besteht aus einer Gruppe internationaler und sehr erfahrener Unternehmer, die sich mit Investitionen und Kapitalmarkttransaktionen in verschiedenen Segmenten engagieren.
Stellt sich die Frage, warum engagiert er sich nicht für sein Schloss in Dehrn?
Kann er nicht, was er auf seiner Webseite so großspurig anpreist?
Oder bei Xing behauptet er doch, seine Stärken seien:
Interim Management, viel Erfahrung vom Startup über Wachstum bis zum Börsengang, IPO-Erfahrung, M&A -Know How, Unternehmensfinanzierung, Strategische Beratung, Wachstums-beratung, Kapitalmarktnetzwerk, Kommunikationsberatung. Geschäftliche Schwerpunkte und Netzwerke in Deutschland, Schweiz, Italien (Mailand), Singapore, Monte Carlo, Spanien (Palma de Mallorca) USA und Panama.
Branhcen: IT, Fashion und Luxusgüterindustrie.
Stellt sich die Frage, warum er nicht einen kleinen Prozentsatz für sein eigenes Schloss eingebracht hat? Oder kann er gar nicht, was er alles so behauptet?
Dass er in mit seiner Internolix einen sauberen Bankrott hingelegt hat, das schreibt es auch nicht!
Danach ist er dann nach Monte Carlo abgetaucht.
Hoffentlich erscheint nicht wieder so ein großspuriger Bankrotteur und das gleiche Dilemma geht für das gebeutelte Schloß Dehrn wieder von vorne los.
Es sollten nur Interessenten zur Zwangsversteigerung zugelassen werden, die ein durchführbares Konzept in der Tasche haben, damit es nicht wieder an einen Hochstapler fällt!
Emblem der
Haager Konvention