6. Seit dem Übergang in öffentliche Hand
Der 12. Mai 1925 sollte in der
Geschichte des Schlosses von besonderer Bedeutung werden. An
diesem Tage ging das Schloss mit dem größten Teil der dazu
gehörenden Ländereien durch Beschluss des Amtsgerichts Limburg mit
einem Flächeninhalt von 65 Hektar, 30 Ar und 72 Quadratmetern in den
Besitz des nassauischen Zentralwaisenfonds über, um als
Landesaufnahmeheim Verwendung zu finden. Nach Rückzahlung der auf
diesem Besitz ruhenden Hypothek von 145.000 Mark betrug der
Steigerungspreis 111.419 Mark.
In den Jahren 1925/26 war ein
Heim für schwer erziehbare Kinder untergebracht.
In der Zwischenzeit haben
Schloss und Nebengebäude verschiedenen Zwecken gedient. Aus den
Ländereien wurden neue Höfe geschaffen. Nach Abzug der
amerikanischen Truppen im Jahre 1945 wurde in den Wirtschaftsräumen
ein Kinderheim eröffnet. Diesem Zwecke hatte es vor dem Ausbruch des
II Weltkrieges schon einmal gedient. Von 1946 - 1949 fand die von
Frankfurt, evakuierte Blindenanstalt Unterkunft. Von dieser Zeit an
dienten alle Räume als Altersheim, das zeitweise mit mehr als 250
alten Leuten belegt war. Zur Zeit ist man wiederum mit einem Umbau
beschäftigt. Nach Fertigstellung soll es wiederum ein Kinderheim
werden, diesmal für sprachbehinderte Kinder und Jugendliche. In
dieser Zeit wurde auch die Ruine der Schlosskapelle dem Boden gleich
gemacht.
Danach stand es einige Jahre leer, wurde dann für einige
Jahre Aufnahmelager für Asylanten.
Nachdem es wieder einige Jahre
leer stand, hat das Land Hessen den Komplex an die Firma Egenolf aus
Dehrn
verkauft, welche die Ökonomiegebäude zu Büros umbaute und das
Schloss selbst weiter verkaufte.
Es sollte mal wieder ein Hotel
daraus gemacht werden, worauf das Schloss nun schon seit Jahren
wartet. Außer, dass es vor sich hin dämmert und langsam aber sicher
dem Verfall preisgegeben ist, tut sich nichts.
Wie das
Archiv der Freiherren Sturmfeder von und zu Oppenweiler und ihrer
Verwandten hatte auch das er Schloss durch Kriegsereignisse
(Verwüstung des Schlosses 1630 usw.) größere Einbußen erlitten. Aus
diesem Grunde wurden nach Angabe des Kellers Petri von im
Jahre 1714 die noch vorhandenen Archivalien von bzw. Eltville
nach Hartenfels auf dem Westerwald gebracht. Nach dem Verkauf der
Frey von Dern'schen Güter kamen sie nach Mannheim. Mit den
Mannheimer Dokumenten der Freiherren Sturmfeder von und zu Oppenweiler, die ihres geschichtlichen Wertes wegen in das
Denkmalsverzeichnis aufgenommen wurden, gelangten sie 1939 nach
Württemberg zur Archivdirektion Stuttgart, die das ganze Material im
Staatsarchiv zu Ludwigsburg unterbringen ließ.
Dort befinden
sich:
142 Urkunden, 367 Akten und 227 Bände, die das
Geschlecht der Frey von Dern betreffen.