von Niels Held
Das Landesamt für Natur, Umwelt und
Verbraucherschutz von Nordrhein-Westfalen hat in der
Pralinen-Sorte "Fioretto Nougat Minis" des
Hersteller Lindt Mineralöl gefunden, berichtet die
Verbraucherschutzorganisation Foodwatch. Alle drei
getesteten Chargen sind mit aromatischen Mineralölen
(MOAH) und mit gesättigten Mineralölen (MOSH)
verseucht.
Die aromatischen Mineralöle können laut Europäischer
Behörde für Lebensmittelsicherheit möglicherweise
Krebs auslösen und das Erbgut schädigen. Die
gesättigten Mineralöle reichern sich in Organen an
und können diese schädigen. Kinder sind verstärkt
gefährdet.

Foodwatch hatte die Mineralöle in der gleichen
Lindt-Pralinensorte bei eigenen Tests bereits im
Juli entdeckt und darauf hingewiesen, im April
hatten die Verbraucherschützer auch im
Lindt-Schoko-Osterhasen Mineralöl nachgewiesen.
"Während der Konzern die Gesundheit von
hunderttausenden Verbraucherinnen und Verbrauchern
gefährdet, preist er seine Waren als
Premium-Produkte an. Das ist fahrlässig", so
Johannes Heeg von foodwatch. Wer die Pralinen
gekauft hat, sollte sie laut Foodwatch nicht
verzehren. Den Hersteller Lindt fordert Foodwatch
zum Rückruf auf.
Mineralöl in Schokolade kann sowohl von Schmierölen
der in der Produktion verwendeten Maschinen stammen
als auch von den damit behandelten Jute-Säcken, die
beim Transport der Kakaobohnen verwendet werden.
Gefährlich sind allerdings auch Recycling-Kartons:
In den Kartons aus Altpapier sind neben den
Mineralöl-haltigen Druckfarben bis zu 250 weiter
Chemikalien enthalten, die auf die Lebensmittel
übergehen können. Das kann bei Verkaufsverpackungen,
aber auch beim Transport und bei der Lagerung der
Rohzutaten der Fall sein.