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1. Die alte Burg und das neue Schloss

Das Ensemble auf dem er Burgberg besteht aus 5 Gebäuden.
Der zentrale Teil ist der 9 Meter dicke und 34 Meter hohe Burg- bzw. Schlossturm.
Südlich des Turmes befindet sich die alte Burg, deren Anfänge im Dunkel der Geschichte liegen. Die Burg besteht aus 3 Gebäuden. Vom Dorf aus gesehen, beginnt das Ensemble mit einem romanischen Gebäude in den Maßen 10x13 Metern, mit dreiseitigem Mansarddach und vierseitigem Walmdach. Danach folgt, um 2 Meter nach Norden versetzt, ein weiteres romanisches Gebäude von 7x12 Metern, mit nach Süden liegendem Satteldach und nach Norden liegendem Rundgiebel. Welches der beiden Gebäude älter ist, ist nicht bekannt. Beide Gebäude verfügen über 3 Stockwerke. Wo sich das Burgtor befand, an welchem am 31. Juli 1367 Friedrich Frei von Dern den Junker Johann von Diez ermordete, ist ebenfalls nicht mehr bekannt. Jedenfalls kann es nicht die Brücke zum Turm gewesen sein, wie mancherorts behauptet wird, denn diese Brücke gab es zu dem damaligen Zeitpunkt noch nicht. Die Brücke wurde 1882 eingebaut.
Ob die östliche Mauer, die wie eine Stützmauer an die Burg anlehnt, aber einen Durchgang hat, mit diesem Burgtor zu tun hat, müssten Untersuchungen klären. Heute jedenfalls führt dieser Durchgang von nirgendwo nach nirgendwo. Auch verläuft der Durchgang nicht parallel zum Gebäude, sondern nach Norden hin schräg auf die Burg zu. Auch erhöht sich der Durchgang nach Norden hin. Von Norden her ist der Durchgang über die schroffen Burgfelsen nicht erreichbar. Lediglich von Süden her, wobei zu beachten ist, dass auf dieser Seite im 19. Jahrhundert die heutige Terrasse angelegt wurde und der Durchgang nur dadurch von Süden her erreichbar ist. Östlich des Durchgangs befindet sich ein kreisrundes Loch parallel zum Durchgang. 


Auf einem alten Bild kann man Reste einer Mauer mit  besagtem Durchgang Fenstern erkennen.


Von der Burg erstreckt sich zum Burgturm hin, im Halbkreis, die Burgmauer, die heute total von Efeu zugewuchert ist und als Mauer nicht mehr zu erkennen ist.
Der Burg zu Füßen liegt das Burgmannenhaus, genannt die "Pfalz", sowie die St. Nikolauskapelle, die in verschiedenen Dokumenten auch manchmal "Schlosskapelle" genannt wird.
Bekannt ist, dass früher der Zugang vom Burgfrieden aus im Bereich der "Pfalz" genannten Burgmannenhaus zur Burg führte.
Burg Dehrn war eine Landesburg der Grafen von Diez, zur Überwachung des Lahnüberganges. Mit Henricus Frio de Derne erscheint 1197 erstmals ein Burgmann. 1485 ließen sich die Freien von Dern die Freiheit von Abgaben an die Grafen von Diez bestätigen. Diese wurde mehrmals gegen die Grafen von Runkel durchgesetzt. Im Jahr 1492 errichteten die Freien von Dern für 300 Gulden einen bis an den Turm reichenden gotischen Anbau und brachten damit gleichzeitig die gesamte Burg in ihren Besitz. Dieses Gebäude überragt die romanischen Teile um ein Stockwerk und hat die Außenmaße 11x15 Meter.
Auf Grund des zum Turm hin ansteigenden Felsens, konnte keine Verbindung zum Erdgeschoss der beiden übrigen Gebäude hergestellt werden. Das bedeutet, das Erdgeschoss dieses gotischen Teils beginnt auf der Höhe des ersten Stocks der romanischen Gebäudeteile. Statt des eigentlichen Erdgeschosses wurde ein Kellerraum angelegt, welcher nur von außen begehbar ist. Der ansteigende Felsen ragt in diesen Keller hinein. Die Gesamtfläche des Kellerraumes beträgt nur 2/3 der darüber liegenden Fläche.
Das Treppenhaus im romanischen Teil wurde entfernt und in den gotischen Teil verlegt.
Ob der heutige Eingang in die Burg damals bereits angelegt wurde, oder erst unter dem Baron von Dungern, ist ebenfalls nicht mehr bekannt.
Im 19. Jahrhundert wurde die Burg vom neuen Besitzer, dem Freiherr von Dungern, zu einem Schloss um- und ausgebaut. Ein früheres Gebäude, das an dieser Stelle stand, wurde abgerissen und es entstand der nördlich des Turms gelegene neugotische Schlossbau, mit 9x25 Metern, mit Satteldach. Um das neue Schloss mit der alten Burg zu verbinden, wurde eine Fachwerkgalerie um den Turm geführt, die in den 2. Stock des gotischen Teils führt. Das Kaminzimmer musste verkleinert werden, um einen Flur zur Fachwerkgalerie zu erhalten.

Bei dem abgerissenen Gebäude handelte es sich um das Burgmannenhaus der Freien von Dern. Eine alte Zeichnung zeigt das Gebäude an dieser Stelle. Es war vom Grundriss her größer als das neue Schloss. Dieses Gebäude ist ebenfalls auf dem Gemälde von Friedrich Christian Reinermann deutlich rechts vom Turm zu erkennen. Auch der Giebel und das Dach des Torhauses (seitlich zum Burgmannenhaus der Freien von Dern) sind auf diesem Gemälde deutlich erkennbar.

Der "Hain" (Schlosspark) wurde als englischer Landschaftspark ange
legt, mit zwei Brücken und einer Kapelle.
Der unglückliche Ausgang des ersten Weltkrieges (1914- 1918) und die ihm folgende Inflation vernichteten, gleich vielen anderen, auch die Existenz der Familie von Dungern.  
Der letzte Besitzer musste es erleben, dass als Folgeerscheinung des Weltkrieges eines Tages französische Truppen in den Ökonomiegebäuden einzogen und es sich dort für eine Zeit lang gut sein ließen.
Nach dem Ende des ersten Weltkrieges kam der Besitz in öffentliche Hand, wobei Teile des Besitzes abgetrennt und als Bauernhöfe weiterverkauft wurden.

Während des zweiten Weltkrieges diente Schloss vorübergehend als Reservelazarett. Dann bezog 1944 das Oberkommando der Luftwaffe West auf dem Rückzug aus Frankreich seine Räume.
Zeitweise war es Kindererholungsheim, dann Blindenanstalt, dann eine Klinik für Sprachbehinderte, dann Auffanglager für Asylanten.
Der Landeswohlfahrtsverband verkaufte das Objekt an die Firma Egenolf, die es erneut aufteilte. Die Ökonomiegebäude, Schwimmbad und Turnhalle wurden umgebaut, so dass sie nunmehr als Büros genutzt werden können.
Burg und Schloss wurden an Luigi Carlo De Micco weiterverkauft und sollten zu einem Hotel um- und ausgebaut werden.
Ein Vorhaben, an dem bereits Trombetta scheiterte.
 
Seit dem Jahr 1999 steht das Schloss leer und beginnt zu verfallen. Vor allem die undichten Dächer leisten dem Verfall vehement Vorschub.

Mehr Informationen finden Sie auch unter der Rubrik Geschichte.


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Burg aus Süd-Westen
gotischer Teil der Burg mit Treppenhaus
Schieferplatte
Schieferplatte an der westlichen Stirnseite,
romanischer Teil
Durchgang in der Mauer
Durchgang in der Mauer von Süden
Durchgang von Norden, mit steil abfallendem Fels


Durchgang oberhalb des Burgfelsens 
- von Norden aus gesehen -

Durchlass östlich des Durchgangs 

Nördlicher Teil der Burgmauer

Burgberg, Turm und Teil des Nordflügels

Alte Burg, von Süd-Ost

Östlicher Teil de Burgmauer

ins Kellergeschoss des gotischen Teils
ragender Fels


Burgberg, alte Burg und Turm

Burgturm mit Zugang in Höhe des 3.Stockerks des gotischen Hauses

Gotisches Haus mit Übergang zum Turm,
im Hintergrund die Galerie vom neuen Schloss zur Burg
(vom alten Burghof aus gesehen)

Eines der wenigen erhaltenen gotischen Fenstereinfassungen
(im Kaminzimmer)

Weitere original Fenstereinfassungen
(im Kaminzimmer)

Kamin an der Nordwand des gotischen Hauses

Kaminzimmer 

Der Kamin  
mehr Bilder vom Kamin 

Wendeltreppe im gotischen Teil

Alte Burg

Blick über die Dächer

romanischer Teil

romanischer Teil und Teil des gotischen Hauses

gotisches Haus

Dach des Schlosses

Das Schloss, vom oberen Schlosshof aus gesehen

Schloss, mit Galerie zur Burg

südliche Terrasse unterhalb des Schlosshofs

alte Burg von Süden

Blick vom Schloss zum gotischen Haus

Gewölbe unter der südlichen Terrasse.
Bis zur Erneuerung der Schloßstraße floss das Oberflächenwasser der Straße durch den Gang im Hintergrund.

Schloß Dehrn von der Burgfriedenstraße aus gesehen.

Eingang zur Wendeltreppe im Erdgeschoss