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  7.  Unter dem Großherzog von Berg  (1806- 1813)
 
Während das Fürstentum Diez den Fürsten von Weilburg und Usingen zufiel, wurden Hadamar, Dillenburg und Siegen dem Großherzogtum Berg einverleibt. Wilhelm Friedrich trat nunmehr als General in die Dienste seines Schwagers, des Königs von Preußen. Mit der Einverleibung von Dehrn und der ganzen Derner Zent in das Großherzogtum Berg begann für die Bevölkerung, die damit in Wirklichkeit französisch wurde, eine besondere Leidenszeit.
 
Napoleon hatte 1806 für seinen Schwager Joachim Murat das Großherzogturn Berg mit dem Sitz in Düsseldorf geschaffen. Es zählte damals ungefähr 900 000 Einwohner.
 
Schon bald kam die Einteilung nach französischem Vorbild in Departements, Arrondissements, Cantons und Mairien. Die drei nassauischen Fürstentümer bildeten das Departement Sieg mit dem Sitz in Dillenburg.
 
Zugleich wurden die französische Gesetzgebung und Verwaltung eingeführt. Waren die steuerlichen Abgaben bisher nur gering, so wuchsen sie jetzt in einem nie geahnten Maße. Während bei den Oraniern Soldaten durch ein Handgeld geworben wurden, mußten jetzt alle Männer, soweit sie irgendwie tauglich waren, Soldat werden.
 
Als 1811 für den Zug Napoleons nach Russland wurden im Gebiet der Derner Zent Aushebungen vorgenommen wurden, zahlte man für einen „Einsteher“ 1.200 Gulden, weil man sich der Gefahren dieses Unternehmens bewußt war. Bis auf einen kamen damals alle in Russland um. Anders machten es die im Jahre 1812/13 Ausgehobenen. Sie sollten die an der Katzbach gebliebenen französischen Lanciers ersetzen, desertierten aber alle mit Ross und Rüstung nach Böhmen.
 
Die Völkerschlacht bei Leipzig war verloren gegangen. Endlose Kolonnen von verwundeten und kranken Soldaten zogen durch unsere Gegend. Am 11.11.1813 kamen die ersten Kosaken.