9. Zu herzoglich-nassauischen Zeiten (1815 - 1866)
So kam Dehrn und das Gebiet der Derner Zent am 27.Juli 1815 mit dem Fürstentum Hadamar an das Herzogtum Nassau, das damals 273000 Einwohner zählte. Damit endete ein Abschnitt in der langen Leidensgeschichte, in der das Gebiet so oft zu einem Handels- oder Tauschobjekt, geworden war.
Mit dem 1.7.1816 trat eine neue nassauische Amtsordnung in Kraft. Das Amt Hadamar musste die Gemeinde Dehrn an das Amt Limburg abtreten.
Am 24.3.1817 erließ Herzog Wilhelm von Nassau das nassauische Schuledikt. Danach erhielt Nassau die Simultanschule. Auch wurde der allgemeine Schulzwang eingeführt. Dies hatte zur Folge, dass die bisherigen Schulräume nicht mehr ausreichten. 1828 wurde daher die "alte Schule" mit dem Turm gebaut. (Leider zwischenzeitlich abgerissen, heute steht auf dem Gelände das Feuerwehrhaus)
Das Jahr 1827 brachte ein Ereignis kirchlicher Art, nämlich die Errichtung des Bistums Limburg.
1840 wurde die Landeskreditkasse, die spätere Nassauische Landesbank, gegründet. Sie war zu damaliger Zeit das einzige für Dehrn in Frage kommende Geldinstitut.
Der Winter 1840/41 war besonders streng. Die Lahn war stellenweise bis auf den Grund gefroren. Das mit dem Eisgang einsetzende
Hochwasser überschwemmte das Dorf Mühlen vollständig, so dass die Bewohner von Dehrn aus mit Lebensmitteln versorgt werden mussten, die in Nachen dorthin gebracht wurden. Nach der amtlichen Statistik von 1840 zählte Dehrn 124 Häuser und 183 Familien mit 787 Einwohnern.
Schon um 1840 wurde in Dehrn Eisenstein gefördert. Dann folgten um 1860 Braunstein und schließlich Phosphorit. In der Zeit der Hochkonjunktur wurden bis zu 400 Bergleute aus Dehrn und der Umgebung in der hiesigen Gemarkung beschäftigt.
Durch den unglücklichen Ausgang des Krieges kam Nassau, und damit auch Dehrn, 1866 an Preußen.
Bei der engen Verbundenheit mit dem Herrscherhaus Nassau war es verständlich, dass sich weite Kreise der Bevölkerung nur ungern dem Zwang der neuen Verhältnisse beugten.
Erklärung:
Nachen - (althochdeutsch: Nahho, germanisch Nakwa, indogermanisch Nagua) ursprünglich ein Einbaum, ein kompaktes, flaches Boot bzw. Kahn für die Binnenschifffahrt. Heute findet man Nachen nur noch in der Literatur, insbesondere in der Poesie, in der Mythologie und entsprechend auch in den Gemäldesammlungen der Kunstmuseen: ob Lohengrin oder der Fährmann zur Toteninsel, der bayerische König Ludwig oder sonst eine Märchengestalt, man benutzte Nachen statt profaner Schiffe, Boote oder Kähne.
Mangan(IV)-oxid, auch Mangandioxid oder Braunstein,
ist ein Oxid des Mangans mit der Summenformel MnO2. Mangan liegt hier in der Oxidationsstufe +4 vor. Aufgrund seines Aussehens (dunkelbraun, glänzt seidig, körnig bis erdig) wird es auch Magnesia nigra, schwarzes Magnesia, oder etwas unpräzise als Braunstein bezeichnet. Braunstein ist jedoch eine Gruppe von Mangan-Mineralien, deren Hauptbestandteil Mangandioxid ist.
2. Unter den Grafen von Nassau - Diez
3. Unter Nassau-Dillenburg, - Hessen,- Katzenelnbogen
4. Unter den Grafen und Fürsten von Nassau - Hadamar
6. Unter Nassau - Oranien (1743 - 1806)
7. Unter dem Berzog von Berg (1806 - 1813)
8. Unter Wilhelm von Oranien (1813 - 1815)
9. Zu herzoglich nassauischen Zeiten (1815 - 1866
10. Während seiner Zugehörigkeit zu Preußen (1866 - 1945)
11. Seit seiner Zugehörigkeit zu Hessen (ab 1945)