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Viel Verkehr auf der neuen Umgehung
Runkel-Dehrn. Die Lastwagen sind ständig auf einem Damm aufgeschütteter Erde unterwegs, auch die Bagger arbeiten von dieser «Arbeitsebene» aus. Die gemeinsame Aufgabe: Den Hang entlang eines Teilabschnitts an der Dehrner Teilortsumgehung abzuflachen. Die Baustelle Hang war eigentlich schon abgeschlossen, bis er in einigen Bereichen Schäden aufwies (wir berichteten). Auf einer Strecke von 300 Meter, fast am Ende der Umgehung in Richtung Kalkwerk, muss der Hang abgetragen werden. Und von oben können die schweren Bagger nicht arbeiten, das hält der Hang nicht aus. Also kommen sie von unten.
«Der Hang mit einer Steigung von 1:1,5 entsprach den Vorgaben für Regelböschungen, die bei allen Projekten angewendet wird», sagt Karsten von Sommerfeld als Projektleiter des Amtes für Straßen- und Verkehrswesen in Dillenburg. Ziel der Arbeitskolonnen ist es, das Verhältnis auf 1:2 zu verändern, für jeden Meter Höhe geht der Hang künftig zwei Meter in die Tiefe. Die in der Erde befindliche Tonschicht macht die Nachbesserungen nun notwendig. Nach Angaben von Sommerfeld hat es in der Erde angestautes Wasser gegeben, das auf den Ton eingewirkt habe. Und nasser Ton verhält sich anders als relativ trockener Ton.
Nach Angaben von Marco Gräb, Sprecher des Amts in Dillenburg, werden die damit verbundenen Mehrkosten vom Land getragen, das Land ist Bauherr. Das Baugrundrisiko trage immer der Auftraggeber. Es wird jedoch nicht nur der Hang abgeflacht, um die Stabilität zu erhöhen, sondern es werden noch weitere Elemente der Sicherung eingebaut. Dabei handelt es sich nach Angaben von Gräb um Steinblöcke, die den Wasserfluss beeinflussen sollen.
Die zusätzliche Sicherung ist das Ergebnis eines weiteren Bodengutachtens. Nach dem Auftreten der Schäden im Hang war nach einem ersten Gutachten das Abflachen des Hangs angeordnet worden. Die Gutachten stammen von der hessischen Bodenprüfstelle.
Nach Angaben von Gräb tritt die Tonschicht nicht überall in der Erde auf. Sie sei bei den Bohrungen, die vor Beginn der Arbeiten liefen, nicht erfasst worden. Auch der massive Fels, den die Arbeiter im Bereich der Brücke entlang des Niedertiefenbacher Wegs beseitigten mussten, war durch die Bohrungen nicht entdeckt worden. Wie oft und in welchen Abständen die Erkundungsbohrungen gesetzt werden müssen, entscheidet vorab ein Gutachter. jl/kdh